Wie ein NEIN mir die Tür zur Welt geöffnet hat

Jetzt wäre es natürlich sehr kraftvoll, könnte ich sagen, dass dieses Nein von mir kam. Tat es aber nicht. Es kam vom Leben. Und es tat weh. Ich war damals zwanzig und wollte in meiner Heimatstadt bei einer großen Veranstaltung mitmachen, der Landshuter Hochzeit. Genau wie viele andere. Aber da es mehr Bewerber als Kostüme zum Mitmachen gab, gab es auch viele Absagen. Und ich bekam eine davon. Bereits ein Jahr davor hatte ich begonnen, meinen Urlaub aufzusparen. Ich malte mir aus, wie toll es sei, dabei zu sein und viele neue Menschen kennenzulernen. Und dann dieses Nein. Was sollte ich denn jetzt machen, mit diesen vielen Urlaubstagen und vor allem mit meiner Enttäuschung? 

Erst viele Jahre später habe ich gelernt, dass Ent-Täuschung immer das Ende einer Täuschung ist. 

Ich dachte nämlich, dass diese Veranstaltung das Beste für mich sei, was ich bekommen könnte. Was tatsächlich eine große Täuschung war. Denn das Leben hatte etwas viel besseres und vor allem Wegweisendes für mich. Wie heißt der gute Spruch dazu?

Manchmal ist es das beste Geschenk, dass du eben nicht bekommst, was du dir wünschst. Und ich würde ergänzen, was dein Kopf sich wünscht.

Fällt dir in deinem Leben dazu jetzt auch etwas ein? Schreibe es dir auf! Leg dir vielleicht ein Notizbuch dazu an oder nutze die Funktion Notizen in deinem Handy dafür. So oft denken wir, dass das Leben uns nicht unterstützt oder sogar vergessen hat, wenn ein Wunsch sich nicht erfüllt. Wenn du aber genau hinsiehst und ein bisschen forschst, wirst du sehr wahrscheinlich entdecken, was auch ich entdeckt habe.

Als die erste Enttäuschung etwas verdaut war, begann ich zu überlegen was ich nun mit meinem ganzen Urlaub und meiner Zeit machen könnte. Und da hatte ich plötzlich einen Impuls. Mein Kollege hatte mir doch mal was von Sprachreisen in die USA erzählt. Ich war drei Jahre davor bereits in Florida. Damals mit einer Musikgruppe. Und es war eine fantastische Zeit. Ich liebte die Sprache, die Offenheit und diese andere Energie. Und im Gegensatz zu der Idee mit der Landshut Hochzeit, die im Nachhinein gesehen eher aus meinem Kopf kam, war eine Sprachreise in die USA etwas, was ich ganz anders spürte. 

Es war nicht etwas, was ICH WOLLTE, sondern etwas was MICH RIEF.

Diesem Ruf zu folgen sah im Jahre 1997 so aus: Ich fragte meinen Kollegen nach der Telefonnummer, wo ich einen Katalog von diesen Sprachreisen in die USA bestellen konnte. Als der Katalog dann einige Zeit später im Postkasten war, las ich alles zigfach durch und entschied mich letztlich für Santa Monica nahe Los Angeles in Kalifornien. Und ohne jemandem Bescheid zu sagen, füllte ich die letzte Seite des Kataloges per Hand aus und steckte sie in das Fax unserer Firma. 

Dass ich es niemandem erzählte, hatte einen Grund. Denn oft wenn ich meinem Inneren folgte, kam von außen eine Welle von Befürchtungen, Ängsten oder sogar Anklagen auf mich zu. Irgendwie vielleicht ein bisschen verständlich, zumindest die ersten beiden. Aber schwierig für mich. Denn es weckte auch meine eigenen Ängste. Und da war es besser, dass ich schon gebucht hatte, um nicht mehr vom Weg abzukommen.

Ich spürte einfach, dass das richtig für mich war. Also flog ich. Ganz alleine, all die vielen Stunden nach Los Angeles, wo sich mir eine Welt eröffnete, die auch mich öffnete. 

Sprachschule, Jugendherberge, Cafés. Nirgends war ich lange alleine, überall kam ich leicht ins Gespräch. Auch am Anfang schon, als mein Englisch noch holprig war. Vier wochenlang lernte ich so viele interessante Menschen, verschiedene Plätze und Städte in Kalifornien kennen. Und ich hatte so viel Spaß. Ähnlich dem, was ich mir in meiner Heimat von dieser Veranstaltung erhofft hatte, aber eben noch um so viel mehr. In dieser Schule waren junge Menschen aus der ganzen Welt. Wir erzählten uns von unseren Leben, von unseren Ländern, der Politik, von vorhandenen oder fehlenden Versorgungseinrichtungen und vieles andere. 

Damit ändere sich nicht nur mein Blick AUF die Welt,

sondern ich bekam ein Gefühl FÜR die Welt. 

Ich lernte, wie leicht es sein kann, auf unterschiedlichste Menschen zuzugehen und mit ihnen in Kontakt zu kommen. Mein Englisch wuchs von einem eher holprigen Schulenglisch zu einer Sprache, die mir leicht über die Lippen kommt. Noch heute profitiere ich davon, dass ich Bücher und Seminare nutzen kann, die es nicht oder noch nicht in deutscher Sprache gibt. Und ich habe gelernt, mich mit der Welt zu verbinden. Und diese Reise öffnete für all das die Türen. Und warum hatte ich diesen Weg gefunden? Weil das Leben mir mit einem klaren Nein die Türe zu dieser Landshuter Hochzeit zugehalten hatte. 

Erzähle mir von der Türe, die dir das Leben einmal zugemacht hat und was danach alles dadurch entstanden ist. Oder stehst du vielleicht gerade vor einer verschlossenen Türe und siehst noch keine Alternativen? Ich weiß, dass es bei einem großen Knall auch länger dauern kann, bis man den neuen Weg findet. Coaching kann dabei sehr helfen. Nutze gerne mein kostenloses Vorgespräch, um mehr darüber zu erfahren. 

Ich wünsche dir erhellende Erkenntnisse mit den verschlossenen Türen!

Take good care of you

Deine Karin

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