Drei Haselnüsse für Aschenbrödel und die versteckten Botschaften

Gehörst du auch zu den Frauen, die die tschechische Verfilmung Jahr für Jahr wieder ansehen? „Irgendwie gehört es zum Jahresende.“ Sagen viele. Für mich auch. Aber warum mögen wir den Film eigentlich so? Ist es die Botschaft dass alles möglich ist? Das auf schlechte Zeiten immer wieder gute folgen? Die Hoffnung, dass das Leben uns hilft, wenn uns durch andere Menschen Unrecht widerfährt?

Es war einmal vor vielen Jahren … als ich Weihnachten am anderen Ende der Welt verbrachte. Dort offenbarte sich mir das Geheimnis, mit dem Aschenbrödel sich ihr Glück eroberte.

Wenn nämlich eine Sache fehlt, sind alle drei Haselnüsse wertlos!

Bestimmt kennst auch du diesen Moment: Du hast dir etwas so sehr gewünscht. Ob es privat ist oder im Business. Du hast darum gebeten, darauf hingearbeitet und verschiedene Vorbereitungen getroffen. Irgendwann hast du „das Kleid, das Pferd und die Einladung für den Ball“. Und dann kommt der Moment, in dem du alleine vor dem „Schloss“ stehst, wie Aschenbrödel. Ohne Familie, die an deiner Seite ist, ohne Hofstaat und ohne Begleitung. Jetzt musst du dich entscheiden. Wagst du es und gehst hinein? Mit einer kleinen Chance, dass es traumhaft wird und dem viel größeren Risiko, dass du alleine dastehst. Dass kein Prinz und auch sonst niemand mit dir tanzt und dass auffällt, dass das (noch) gar nicht deine Welt ist. 

Im Film ist es die Szene, als Aschenbrödel die geschwungene Außentreppe noch einmal zurück zu ihrem treuen Gefährten Nikolaus geht, dem weißen Schimmel. Wir wissen alle, dass sie es nicht macht, aber genau in diesem Moment könnte sie auch ihrer Angst nachgeben und damit ihre Chance verstreichen lassen. Diese Szene werden auch wir immer wieder erleben. Manchmal geht es nur um einem Abend, aber manchmal geht es um die Weichenstellung für so vieles, was darauf folgt. 

Nun möchte ich eine persönliche Geschichte mit dir teilen, wie es bei mir an Silvester vor vielen Jahren war. Es war mein Reisejahr und ich befand mich in Auckland. Alle Leute, die ich in den ersten Tagen dort kennenlernte, reisten weiter, als der Jahreswechsel kam. Ich aber musste bleiben und auf die Papiere für das Auto warten, das ich gekauft hatte. Langsam begriff ich, dass ich an Silvester allein sein würde, während die ganze Welt fröhlich mit Freunden feiert. Seit ich vor 8 Monaten aufgebrochen war, fühlte ich mich zum ersten Mal einsam. Sehr einsam.

Ich überlegte, alleine in meiner Unterkunft zu bleiben und einfach früh zu Bett zu gehen. Und dass, wo ich mich doch schon so lange auf Silvester in Auckland gefreut hatte. Meine Reisegarderobe war eher praktisch und einfach, aber eine Woche zuvor in Malaysia sah ich mich extra nach einem Kleid für Silvester um. Und ich fand es. Es war schwarz und rosé, Neckholder und ein fliesender Stoff mit aufgestickten Paillettenschmetterlingen. Und es passte, als wäre es nur für mich gemacht worden. Und dann, das. Ich an Silvester ganz alleine. Ich schrieb einer sehr guten Freundin und sie tröstete mich per E-Mail. Das half mir ungemein und ich fasste neuen Mut. 

In den Momenten, in denen du unsicher bist,

kann die Unterstützung deiner Freunde das Zünglein an der Waage sein.

Durch meine Freundin ermutigt, überlegte ich noch einmal. Wie konnte ich Silvester feiern? Alle würden zu zweit oder in Gruppen unterwegs sein. Wie sollte ich da Anschluss finden? Da dachte ich plötzlich an „Drei Haselnüsse für Aschenbrödel“. Eigentlich war alles da. Ich hatte dieses wundervolle Kleid und meine Unterkunft war nur zehn Gehminuten vom Hafen Aucklands entfernt. Die gute Lage ersetzte also schon mal das Pferd 😉 Und ich wusste, dass es dort Restaurants und kleine Bars gab. Es war alles da, aber ich wusste nicht, wie es ausgehen würde. 

Nach langem Hin und Her traf ich schließlich eine Entscheidung. Ich würde gehen. Ich lief zu Fuß zum Hafen. Es war bereits halb zehn. Der „Ball“ hatte quasi schon begonnen. Ich sah durch die Fenster in verschiedene Restaurants. Alle waren zu zweit oder in einer Gruppe. Wie erwartet. Aber es gab eine Bar, in der viele Menschen standen und auch getanzt wurde. Ich ging hinein. Stellte mich an die Theke, bestellt ein Glas Prosecco. Neben mir wollte eine junge Frau ebenfalls Getränke und fragte mich während des Wartens, ob ich alleine sei. Als ich erklärte, dass ich aus Deutschland komme und alleine reise, sagte sie, ohne auch nur eine Sekunde zu zögern, „komm mit zu uns“. Wie oft habe ich ähnliche Szenen auf Reisen schon erlebt und doch staune ich immer wieder aufs Neue.

Das Universum kennt so viele Möglichkeiten, uns zu helfen. 

Manchmal durch unsere Freunde und Familien und manchmal durch völlig Fremde, 

die genau im richtigen Moment auftauchen.

Die junge Frau ging ein paar Schritte auf eine Gruppe zu, die aus gut zehn Leuten bestand und sagte auf Englisch: „Alle herhören. Das ist Karin aus Deutschland. Sie ist alleine und feiert jetzt mit uns!“ Alle begrüßten mich als wäre nichts selbstverständlicher und prosteten mir zu. Wir unterhielten uns, tanzten und feierten ein paar Stunden später gemeinsam den Jahreswechsel. Danach zogen wir weiter durch Aucklands Kneipen. Als ich im Morgengrauen zurück zu meiner Unterkunft ging, dachte ich wieder an Aschenbrödel und verstand:

Das Kleid und das Pferd bekommst du vom Leben

aber den Mut zum Ball zu reiten und hineinzugehen brauchst du selbst. 

Natürlich gibt auch Jahre, in denen ein Silvester alleine richtig sein kann. Aber wenn sich dir Möglichkeiten bieten, um die du gebeten hast, gilt es mutig zu sein. Denn mit diesen Erfahrungen gehst du in den nächsten Tag in dein nächstes Lebensjahr in dein nächstes Projekt. Und auch wenn es mal nicht so gut läuft, wie du dir erhofft hast, du lernst dabei. Und jeder Schritt, den du in die Richtung machst, wie du wirklich leben willst, wird sich vielfach lohnen. 

Ich wünsche dir viele dieser Schritte und möchte dich auch ermutigen, dir Hilfe zu holen, wenn es dir alleine nicht so gelingt, wie du es dir erträumst. Wenn du als Frau dein eigenes Business hast, dann sieh dir meine Coaching-Angebote an. Ich würde mich freuen, auch dich zu begleiten.

Take care and take your chance 

Karin

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